Die Orestie





Inszenierung
Ausstattung: Linda Kowsky
Musik: Tasso Schille
Choreographie: Gundula Peuthert
Dramaturgie: Eveline Günther
Premiere: 26. April 2019, großes Haus
Rollen
Klytaimnestra: Katja ReimannAgamemnon: Ralph Hensel
Aigisthos: Marian Bulang
Orestes: Richard Koppermann
Kassandra, Pallas Athene: Larissa Ruppert
Elektra/Schwester (tote) Iphigenie: Cordula Hanns
Chor: Gabriele Rothmann
Chor: Petra-Maria Wenzel
Chor: Erik Dolata
Chor,Kalchas: Olaf Hais
Chor: Jurij Schiemann
Chor: Katharina Pöpel
Presse:
Wie aber versteht es Mario Holetzeck, diese Mittel so einzusetzen, dass sie dem jahrtausendealten Stück aus der Feder des Aischylos nicht schaden, sondern einen beim einmaligen Ansehen kaum fassbaren Höhepunkt der sächsischen Theatersaison hergeben? ... Der Schlussapplaus nach der Premiere am Freitag war ein Jubelsturm, wie man ihn ganz selten erlebt. Bravos für jeden Schauspieler und das Inszenierungsteam, in dem Choreografin Gundula Peuthert eine Schlüsselrolle zukam. Die langjährige Leiterin des Görlitzer Tanztheaters schuf mit dem Ensemble, das wohlgemerkt nicht aus Tänzern besteht, bewegte Szenen von größter Eindringlichkeit und inhaltlicher Komplexität. In Bautzen werden Bilder gefunden, welche die ziemlich chaotische und scheinbar gestrige Geschichte aus der Zeit der trojanischen Kriege beinahe kinderleicht verständlich machen. ... Der Chor bewahrte dabei seine Rolle als Anstifter („Tues!“), Jammerer und Verleumder. Herrlich, wie er immer wieder in Streit gerät mit den Handelnden. So sind die sechs Schauspieler keine Nebendarsteller, sie fallen, als Grüppchen geschlossen choreografiert, in Verlegenheit oder auch mal Panik. ...Vor allem überzeugen in Bautzen die klar gezeichneten Figuren. Orestes (Richard Koppermann) als ein von Zweifeln und Tatendrang getriebener Kerl, voll Sehnsucht, das Richtige zu tun. Seine Mutter Klytaimnestra (Katja Reimann) nimmt alles, was sie bekommen kann, so lange es ihren Schmerz betäubt. Die Grundsatzfragen, die sie dabei bewegen, stellt Holetzeck nicht plakativ in den Vordergrund. Und gibt ihnen so umso größere Relevanz.
Marcel Pochanke, Sächsische Zeitung
... Das gesamte Ensemble läuft zu einer beifallsgerechten Hochleistung auf. ... Der dritte Akt namens „Eumeniden“ wird – neben den Kampfszenen zwischen dem Geschwisterpaar, dynamisch von Cordula Hanns als Elektra (zuvor mit einem Stahlcellosolo am Vatergrab und kurz als dahinschwebender Iphigenie-Geist auffällig) und Richard Koppermann als Orestes gespielt, und gegen den lässigen Aigisthos alias Marian Bulang – zu einer Sternstunde. ... Hier, im Tempel des Apollon, wird Lisa Lasch als Pallas Athene zur göttlichen Richterin, Olaf Hais verliest als Kalchas das Tatprotokoll, die Ankläger und Opfer bleiben als Schattengeister im Gerichtssaal, der Volkschor wird zu Schöffen, die sich einstimmig wie janusköpfig für beide Varianten zwischen Schuld- und Freispruch des Thronfolgers entscheiden. Hier entfaltet das eindrucksvolle barrierefreie Bühnenbild (antiker Marmorbrutalismus, passend zum Bauhausjahr) von Linda Kowsky, die auch feine Kostüme in klarer Farbgebung entwarf, eine neue Wirkung als Bilder- bzw. Displayrahmen, in dem die Gerichtsszene immer wieder einfriert und sich Orestes in seiner Wahrnehmung qualvoll windet, um per Wahnsinn als Wehrloser aus dem Racherausch zu entschwinden – die Vernunft könnte erstmals über den Rachezyklus siegen. So gelingt auch die Schlusschoreografie von Gundula Peuthert.
Andreas Herrmann, Dresdner Neueste Nachrichten
Das Spiel mit Macht, Leidenschaft und ursprünglichsten Empfindungen driftet in Bautzen nie ins Banale ab, sondern behält in seiner Furchtbarkeit stets majestätisches Format. ... Regisseur Mario Holetzeck begeistert in Bautzen mit seiner Inszenierung von Aischylos' "Orestie" und das Ensemble mit einer Schauspielleistung von königlichem Format.
Michael Bartsch, Theater der Zeit
per Facebook:
Das war ein großartiger Abend im Deutsch-Sorbischen Volkstheater!
Susanne Schnur
Unbedingt ansehen..sehr sehr eindrucksvoll. Unglaublich intensiv und beeindruckend..Großartig!
Chris Tine
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