Das Tagebuch der Albina Bakhuka

Eine szenische Lesung von Tagebucheinträgen der 14-jährigen Albina Bakukha aus dem kleinen Ort Nikolajewka im Osten der Ukraine

Ein Projekt des Thespis Zentrums - Das soziotheatrale Zentrum des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters in Bautzen

“Krieg ist immer ein schwieriges Thema. Besonders, wenn dein Gegenüber nicht aus der Ukraine kommt. Ich bin froh, dass die Menschen hier keinen Krieg erlebt haben. Ich will, dass die Menschen die Wahrheit kennen und nicht schweigen. Die Menschen haben früher den Mund gehalten, deswegen wird ihnen jetzt der Mund zugehalten.”
(Albina Bakukha, 4. April 2022)
Was macht Krieg mit den Menschen im täglichen Leben? Albina wohnte ihr ganzes Leben in Nikolajewka, das 2014 bombardiert und in der Nähe dessen es seit dem seit 8 Jahren Kämpfe gibt. Jetzt musste Albina mit ihrer Mutter und Oma vor den Bomben der russischen Angreifer fliehen.
Seit Kriegsbeginn schreibt sie Tagebuch und versucht sich selbst darin zu erklären, warum die Welt doch nicht so ist, wie sie eigentlich sein müsste und seit der Kindheit erträumt wurde. In der es so viele Pläne, Hoffnungen, Ideen, Reisen und Geschichten in der geliebten Ukraine gab. Jetzt bleiben nur noch die schlimmsten und schönsten Erinnerungen an Früher und ein ernüchterndes Aufwachen in der Realität im heutigen Deutschland.
In dieser Lesung werfen wir einen tiefen und einfühlsamen Blick in die Seele eines jungen Menschen, der im Krieg Erwachsen wird und durch den wir nacherfahren können, was dies wirklich bedeutet. Im gleichem Atemzug blicken wir mit diesem Menschen auf das heutige Deutschland, das sich noch so sicher fühlt. Deren meisten Einwohner sich nie hätten vorstellen können, vor Bomben wegrennen zu müssen und in Kellern in Angst zu verharren, wie es ein Teil von Albinas Kindheit ist.
Wir tauchen wir in Albinas Welt ein, die sich gleichzeitig viel Güte, Liebe, Zärtlichkeit und Nachdenklichkeit bewahren konnte.

Die Szenische Lesung findet in deutscher und ukrainischer Sprache statt.

« zurück