Nachtland
Die Familie hat keine Nazivergangenheit und war laut eigenem Bekunden immer gegen die Nazis, angeblich "aus ästhetischen Gründen", wieso also hatte der Vater ein Bild, das von Hitler gemalt wurde? Was macht man mit so einem Bild? Verbrennt man es?
Oder sollte man es verkaufen? Ein Gedanke, der Philipps Frau, die aus einer jüdischen Familie stammt, unerträglich ist. Wer will so ein Bild überhaupt haben? Lässt sich der Wert des Bildes durch eine passende Geschichte steigern, die eine Verflechtung mit der Naziprominenz um Adolf Hitler nachweist?
Und was macht man mit dem Geld, das man für den Verkauf bekommt – ist es okay, es für den Kauf eines neuen Hauses zu verwenden, oder sollte man die Einnahmen für wohltätige Zwecke spenden?
Während der Streit in der Familie hochkocht, Gutachterin und mögliche Käufer sich die Klinke in die Hand geben, tut sich zwischen Philipp und Judith ein Graben auf, der immer tiefer wird... Spannend, witzig und brisant!
Inszenierung
Ausstattung: Katharina Lorenz
Dramaturgie: Eveline Günther
Premiere: 1. März 2024, großes Haus
Termine
Rollen
Nicola: Larissa Ruppert
Philipp: Janik Marder
Fabian: Niklas Krajewski
Kahl: Frank Schilcher
Evamaria/Luise: Gabriele Rothmann
Judith: Maja Adler
Presse:
... Am Freitag gab es im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen kräftigen Beifall für die Premiere der schwarzen Komödie „Nachtland“ von Marius von Mayenburg, uraufgeführt Ende 2022. Ein brandaktuelles Stück. ... Regisseurin Silke Johanna Fischer inszeniert erstmals in Bautzen. Sie hält die Komödie in der Balance von Satire und Ernst, hat einen guten Blick für witzige Details und Tempowechsel. ...
Urkomödiantin Gabriele Rothmann persifliert hinreißend die Gutachterin Evamaria. ... Larissa Ruppert verkörpert die quicklebendige und aggressive Nicola. Sie verachtet ihren Mann Fabian (Niklas Krajewski) als Weichei und Spießer. ... Janik Marder interpretiert den Bruder als fantasievollen, fahrigen Träumer. ... Maja Adler als Judith ist vom Buch her eher Thesenträgerin als lebhafte junge Frau. Sie nähert sich der Figur fragend, bebt vor Empörung, jeder Satz eine Salve. ...
Der verblüffende Schluss wird nicht verraten, der gut zweistündige Abend lohnt den Besuch.
Rainer Kasselt, Sächsische Zeitung
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