Judas

von Lot Vekemans
75 min, keine Pause
Das Stück der bekannten niederländischen Autorin handelt von einem Mann, dessen Name für Verrat steht. Ein Mann, der jahrhundertelang von jedem geschmäht wurde. Doch wäre ohne diesen Menschen und ohne seinen Judaskuss das Christentum nie zu einer der großen Weltreligionen geworden...
Es gibt in jedem Zeitalter Spekulationen über Judas und seine Motive. Nach zweitausend Jahren ist es an der Zeit, dass Judas selber spricht: In einer selbst inszenierten Show begeht er einen letzten Versuch, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurück zu bringen und sein Publikum dahin zu führen, wo es lieber nicht sein möchte: zu dem Judas in sich selbst. Die Autorin Lot Vekemans zu ihrem Text: „Ich denke, es gibt bei uns eine einseitige Richtung des Blicks auf die Helden, auf das, was wir als größer
und höher und besser erachten, als wir es selbst sind. Wir lieben es, zu verehren, so wie wir es lieben, verehrt zu werden. Aber in beiden Fällen gibt man seine Macht an jemand anderen ab. Judas wird von Menschen verhöhnt, damit sie ihre eigenen Seelen rein waschen. Es ist auffällig, dass in Porträts, die über die Jahrhunderte entstanden sind, Judas immer hässlicher und böser dargestellt wurde.“

inscenacija

Regie: Claus Tröger
Ausstattung: Claus Tröger
Dramaturgie:
Premiere: 30. September 2022, Burgtheater

róle

Judas:
Presse:

In dem Einpersonenstück „Judas“ der niederländischen Autorin Lot Vekemans, von Gastregisseur Claus Tröger für das Bautzener Theater inszeniert, zeigt Hensel nicht nur auf, wie viel Judas in jedem Menschen steckt – was weh tun kann, wenn man sich darauf einlässt. Vielmehr will er über die unbekannte Geschichte sprechen. Da gebe es das ein oder andere zu erklären, verspricht er den Zuschauern, während er in Jeans und T-Shirt gekleidet, die mit einem Kreuz versehene spärlich eingerichtete Bühne durchschreitet. ... Ralph Hensels Judas kommt zu Wort, um die Lücken seiner Legende zu füllen. Weist darauf hin, dass man ihn, sein Verhalten, seit zwei Jahrtausenden nicht begreife. ... (Er wird) kraftvoller, fordert die Besucher stärker heraus. ... Hensel lässt keine Monotonie aufkommen, zu keinem Zeitpunkt. Scheinbar gelassen, brodelt es während des ganzen Abends in ihm. Beeindruckend, wie er den Text in sich aufnimmt, ihn mit seiner Körperlichkeit interpretiert. Lässt Pausen zu, anstrengende Pausen. Für ihn, für die Zuschauer. Momente der Stille, in der die Wucht seiner Worte mehrfach wirken. Am Ende dieses aufrüttelnden Theaterabends bleiben dennoch offene Fragen. Leerstellen in Judas Geschichte, die die Besucher selbst füllen können – wenn sie wollen.

Rainer Könen, Sächsische Zeitung

Facebook:

Habe das Stück gesehen und ich war begeistert, Herr Hensel hat die Rolle super dargestellt und es wurde nie langweilig. Im Gegenteil, es war teilweise lustig und es regte zum Nachdenken an. Ich kann es nur empfehlen.

Claudia Ha


« wróćo