Nathan der Weise

von Gotthold Ephraim Lessing
2 h 45 min, inkl. Pause
Lessing, der 1729 in Kamenz geboren wurde, sagte über seine Herkunft „Ich bin ein Oberlausitzer von Geburt!“.
Sein dramatisches Gedicht „Nathan der Weise“ aus dem Jahr 1779 spielt Ende des 12. Jahrhunderts, zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem. Der jüdische Kaufmann Nathan hat ein christliches Mädchen als seine Tochter Recha aufgezogen. Nur die Christin
Daja, Rechas Amme und Kinderfrau, kennt das Geheimnis. Als Nathan von einer Geschäftsreise zurückkehrt, erfährt er, dass Recha um ein Haar beim Brand seines Hauses umgekommen wäre. Doch ein junger Tempelherr hat sie gerettet. Dieser wiederum
wurde kurz vorher von Sultan Saladin als einziger Gefangener begnadigt. Saladin, der dringend Geld für die Staatskasse braucht, lässt Nathan zu sich holen und will ihn mit der Frage prüfen, welche der drei Religionen die beste sei... der so bedrängte Nathan erfindet die Ringparabel. Judentum, Christentum und Islam – sie verbindet mehr, als sie trennt. Alle Religionen haben eine Existenzberechtigung, für Gott sind alle Menschen gleich. Eine Botschaft, die heute aktueller ist denn je. Leider ist die Frage um die richtige Religion wieder zu einer aggressiv geführten Diskussion geworden, und auch heute kann man sich in dieser Auseinandersetzung nicht genug auf Humanität und Menschlichkeit ohne Vorurteile besinnen.

inscenacija

Regie: Carsten Knödler
Dramaturgie:
Bühne: Frank Hänig
Kostüme: Frank Hänig
Premiere: 28. Febraur 2020, großes Haus

termin

róle

Nathan:
Sultan Saladin:
Recha:
Daja:
Ein junger Tempelherr:
Sittah:
Der Patriach von Jerusalem:
Ein Derwisch:
Ein Klosterbruder:
Presse:

Das Drama, 1783 in Berlin uraufgeführt, ist in unseren Zeiten, die geprägt sind von Krieg, Fremdenhass und Flüchtlingselend, brisanter denn je. Lessings Traum von der Gleichheit aller Menschen, gleich welcher Rasse und Religion, entfernt sich immer schmerzlicher ins Reich der Utopie. „Es genügt, ein Mensch zu sein“, sagt Nathan. Diesen Gedanken rückt Regisseur Carsten Knödler, Schauspieldirektor in Chemnitz, ins Zentrum seiner klar strukturierten Inszenierung. ... Die Inszenierung lebt von der Dramatik des Geschehens und den engagierten Darstellern. Lutz Hillmanns Nathan: freundlich, ironisch, vorsichtig, ganz irdisch. Ein liebender, eifersüchtiger Vater. Er hat die Wahrheit nicht gepachtet und ist sich der Gefahr bewusst, der ein Jude ausgesetzt ist. Richard Koppermanns Tempelherr: aufbrausend, eifernd, spontan, leidenschaftlich, feurig, ideologisch verseucht. Verwirrt von der Liebe zu Nathans Ziehtochter Recha, sein Gewissen geplagt von Reue: eine hinreißende Darstellung.
Rainer Kasselt, Sächsische Zeitung

 

"Nathan der Weise"- gesehen am 21.05. 2022- sehr zu empfehlen, unsere Anreise aus Leipzig wurde mit einer großartigen Aufführung belohnt. Eine dezente aber beeindruckende Bühne und Künstler, die das Stück mit Leben erfüllen, ein Stück, heute so aktuell wie damals
Ulrich Socha, google maps

 

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