Nathan der Weise




Judentum, Christentum und Islam – sie verbindet mehr, als sie trennt. Alle Religionen haben eine Existenzberechtigung, für Gott sind alle Menschen gleich. Eine Botschaft, die heute aktueller ist denn je. Leider ist die Frage um die richtige Religion wieder zu einer aggressiv geführten Diskussion geworden, und auch heute kann man sich in dieser Auseinandersetzung nicht genug auf Humanität und Menschlichkeit ohne Vorurteile besinnen.
Lessing, der 1729 in Kamenz geboren wurde, sagte über seine Herkunft „Ich bin ein Oberlausitzer von Geburt!“ – Es ist also höchste Zeit, das wohl erfolgreichste Stück unseres "Heimatdichters" wieder einmal auf die Bühne zu bringen. Die letzte Bautzener Nathan-Inszenierung erlebte 1991 in der Regie von Michael Grosse ihre Premiere. Neben Benno Schramm (Nathan), Michael Lorenz (Saladin) und Janina Brankatschk (Daja) spielte damals Lutz Hillmann den jungen Tempelherren.
Inszenierung
Dramaturgie: Eveline Günther
Bühne: Frank Hänig
Kostüme: Frank Hänig
Premiere: 28. Febraur 2020, großes Haus
Termine
08.03.2023 um 10:00 Uhr großes Haus, Hauptbühne
Rollen
Nathan: Lutz HillmannSultan Saladin: Alexander Höchst
Recha: Maja Adler
Daja: Gabriele Rothmann
Ein junger Tempelherr: Niklas Krajewski
Sittah: Katja Reimann
Der Patriach von Jerusalem: Ralph Hensel
Ein Derwisch: Marian Bulang
Ein Klosterbruder: Erik Dolata
Presse:
Das Drama, 1783 in Berlin uraufgeführt, ist in unseren Zeiten, die geprägt sind von Krieg, Fremdenhass und Flüchtlingselend, brisanter denn je. Lessings Traum von der Gleichheit aller Menschen, gleich welcher Rasse und Religion, entfernt sich immer schmerzlicher ins Reich der Utopie. „Es genügt, ein Mensch zu sein“, sagt Nathan. Diesen Gedanken rückt Regisseur Carsten Knödler, Schauspieldirektor in Chemnitz, ins Zentrum seiner klar strukturierten Inszenierung. ... Die Inszenierung lebt von der Dramatik des Geschehens und den engagierten Darstellern. Lutz Hillmanns Nathan: freundlich, ironisch, vorsichtig, ganz irdisch. Ein liebender, eifersüchtiger Vater. Er hat die Wahrheit nicht gepachtet und ist sich der Gefahr bewusst, der ein Jude ausgesetzt ist. Richard Koppermanns Tempelherr: aufbrausend, eifernd, spontan, leidenschaftlich, feurig, ideologisch verseucht. Verwirrt von der Liebe zu Nathans Ziehtochter Recha, sein Gewissen geplagt von Reue: eine hinreißende Darstellung.
Rainer Kasselt, Sächsische Zeitung
"Nathan der Weise"- gesehen am 21.05. 2022- sehr zu empfehlen, unsere Anreise aus Leipzig wurde mit einer großartigen Aufführung belohnt. Eine dezente aber beeindruckende Bühne und Künstler, die das Stück mit Leben erfüllen, ein Stück, heute so aktuell wie damals
Ulrich Socha, google maps
Theaterpädagogisches Begleitmaterial
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