Arche Nora

Spiel mit Dingen nach einer Idee von Stephan Siegfried
45 min, keine Pause
ab 4 J.
Wenn dein Zimmer nicht in 30 Minuten aufgeräumt ist, fliegt der ganze Müll raus!“ Noras Mutter schimpft mal wieder über das unaufgeräumte Spielzimmer ihrer Tochter. Dabei ist das alles kein Müll: Die Küchengeräte, das Spielzeug, die Bücher und Klamotten sind in Noras Fantasie Tiere – Tiere, die wie in der Geschichte von Noah und seiner Arche vor der großen Flut, also dem Wegwerfen in Sicherheit gebracht werden müssen.

Ein Stück, in dem mit verschiedensten Gegenständen und der Kraft der Musik poetische Bilder und magische Tierwelten erschaffen werden, eingebettet in die bekannte Geschichte der Arche Noah.

Inszenierung

Text und Regie:
Ausstattung: Team
Dramaturgie/Theaterpädagogik:

Bühne:
Premiere: 6. Juni 2020, Burgtheater

Termine

ARCHE NORA ist eingeladen zum Theaterfestival WILDWECHSEL.

WILDWECHSEL 2021
5. Festival WILDWECHSEL der ostdeutschen Bundesländer unter dem diesjährigen Motto „Der Garten der Demokratie“
vom 16. – 21. Oktober 2021 am Theater Bernburg

 
Presse:

... (es) wartet pädagogisch wertvolles Objekttheater für Kinder samt Familien durchaus ab vier Jahren. Und eine Umkehrung des postdramatischen Duktus‘, systematisch die Bühne zu verwüsten, um zum Schluss im Chaos zu kapitulieren und die Pointe zu vergessen.Und eine Umkehrung des postdramatischen Duktus‘, systematisch die Bühne zu verwüsten, um zum Schluss im Chaos zu kapitulieren und die Pointe zu vergessen. Denn: hier wird (mehr oder minder stringent) aufgeräumt. Ein leeres blaues Regal, ein großer blauer Tisch, in der Mitte geteilt durch einen manns- resp. frauhohen Spuckschutz aus Plexiglas. Auf diesem: pures Chaos, so als ob alle Schränke der Wohnung – inklusive Küche, Spiel- und Schlafzimmer und vor allem Bastelkisten – ausgeschüttet sind.

Die energische Mutter, gespielt von Annekatrin Weber (symbolisiert via Taucherbrille, Handtasche und blonder Perücke) in der ihr eigenen Autorität, ist ob des Anblicks nicht erfreut und erklärt der Tochter Nora (kopfstehender  Wasserkocher und rosa Perücke), verträumt bis trotzig von Eva Vinke gespielt, dass in genau (!) einer halben Stunde alles aufgeräumt sein muss, der Rest wandere danach unverzüglich in die Mülltüte. Das typische Spieldilemma von phantasievollen Kindern, die natürlich jedes kreative Chaos für beherrschbar halten, wird poetisch nacherzählt – und funktioniert in der schlichten Spielidee vor allem durch die Fundusfundstückauswahl von Beatrice Baumann, die dann, so Siegfrieds Gedanke, als Tiere zur Rettung in die Regalarche müssen – hier frei von genetischen oder gar geschlechtlichen Zwängen, sondern rein aus ästhetischen oder Daseinsgründen.

... Bautzens „Arche Nora“ wird so zum Symbol für ein arg vermisstes Lebenszeichen ...

Andreas Herrmann, www.fidena.de


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